[Ausstellung] 8.11. - 21.12.1986: Stephan Huber. Rote Sonnen
Stephan Huber errichtete eine Installation über alle drei Räume des Kunstraums. Der Besucher wurde zuerst in den letzten, verdunkelten, rot gestrichenen Raum geführt, in dem zwei Skelette in dem aufgebrochenen Parkett nach Licht zu suchen schienen. Von dort führte der Weg weiter, vorbei an immer höher stehenden Sonnen, in die beiden anderen Räume - in immer heller werdendem Rot. Am Ende stand ein Parkett-Sockel mit einem Mann darauf im schwarzen Anzug, der mit kleinen Firmen-Labels übersät war. Zu bestimmten Tagen sollte der Schauspieler Robert Hunger-Bühler den Text "Monologe" von Huber vortragen. Wegen inhaltlicher Differenzen wurde das Konzept geändert, ein Schauspieler trat nun in einem stummen Monolog auf. Der Text, der im Katalog abgedruckt ist, wurde von Veranstaltung zu Veranstaltung auf verschiedene Weise vorgetragen.
Der Katalog mit Texten von Luise Horn und Monika Steinhauser hat 64 Seiten, 28 meist farbige Abbildungen, er ist in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen.
Die Anspielungen Hubers sind vieldeutig zu verstehen, letztlich geht es um die Lebensbedingungen des Einzelnen, der Gesellschaft und der Freiheit der Kunst. "Was den Geist des Betrachters wehmütig stimmt, ist die Erinnerung an Aufbrüche und Abschiede, und diese Anfälligkeit fürs Sentimentale verursacht wohl Endlichkeit der eigenen Lebensreise. ... Konkurrenz erhält das Bild der Reise durch die auf- und untergehende Sonne. Dieses Motiv inszeniert Stephan Huber in Installationen, Skulpturen und Reliefs der Jahre 1985-1987 ." Stephan Schmidt-Wulffen, Katalog Stephan Huber, Hamburger Kunsthalle 1991, S. 11. mit Abbildung der Installation im Kunstraum auf S. 63.
Als Vorzugsausgaben stellte Stephan Huber Aquarelle zur Verfügung zum Thema der Ausstellung, 1987, je 50 x 69 cm, signiert, DM 1000,-; einen Prägedruck: XXV Aprile, 1986, 5 Exemplare, signiert, Prägung: 10,5 x 22,5 cm, Blattgröße: 70 x 50 cm, DM 1000,-; ein Skizzen - Aquarell aus der Reihe 'sonnen-Entwürfe', signiert, gerahmt mit Graupappe, 61 x 42 cm, DM 1000,-.